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Anita Hanel leitet die Hanel Senioren Stiftung
©kelling

Laut des Statistischen Bundesamtes haben über sieben Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland monatlich weniger als 1.250 Euro netto zum Leben. Auch Anita Hanel kennt viele Senioren, die jeden Cent umdrehen müssen. Obwohl sie ihr Leben lang hart gearbeitet und sich um ihre Familien gekümmert haben. Seit 2016 engagiert sich die Hanel Senioren Stiftung für Menschen in Altersarmut und kämpft für mehr Sichtbarkeit des Tabuthemas.

Wenig Geld führt zu Einsamkeit

Ursprünglich war die Hanel Stiftung für einsame, ältere Menschen gedacht, berichtet Anita Hanel. In Gesprächen mit Betroffenen stellte sich jedoch heraus, dass die Ursache für die Vereinsamung häufig aus einer knappen Rente resultiert. „Wer keinen Euro für eine Tasse Kaffee beim Seniorentreff übrig hat, bleibt zu Hause“, stellt die 66-Jährige fest. Soziale Kontakte schlafen ein, die Tage werden lang und düster. Das Tragische ist, dass kaum ein Betroffener über seine Geldsorgen spricht. Die Scham wiegt noch schwerer als das Gefühl der Einsamkeit.

Hanel Senioren Stiftung lädt zum Frühstück ein

Hier versucht die Hanel Senioren Stiftung anzusetzen. Ältere Menschen werden beispielsweise zum geselligen Senioren-Frühstück eingeladen. Auch bei Behördengängen und Anträgen auf Grundsicherung bietet die Stiftung Hilfe an. Darüber hinaus können Freiwillige Patenschaften für Hilfsbedürftige übernehmen. Dazu gehören Einkäufe, Spaziergänge, kulturelle Veranstaltungen oder regelmäßige Geldspenden. Alles, was ein würdevolleres Leben möglich macht.

Die Sorgen im Strandkorb vergessen

Lieblingsprojekt der Stiftungsgründerin ist das „Strandkorb-Projekt“: Menschen über 65 Jahre, die teils noch nie am Meer waren, werden zu einem Ausflug an die Grimmershörner Bucht in Cuxhaven eingeladen. Dort verbringen die Gäste mehrere schöne Stunden in einem Strandkorb bei Kaffee und Kuchen, während sich ein Ehrenamtlicher mit ihnen unterhält. „Das sind so tolle Gespräche, vor allem mit den über 90-Jährigen“, schwärmt die ehemalige Reiseleiterin. „Was die Menschen alles erlebt haben, die Deutschland mit aufgebaut haben, das ist sehr interessant und berührt mich immer wieder.“

Hanel Senioren Stiftung sucht Unterstützung

Anita Hanel wünscht sich zum einen Zuwachs bei Spendern und Ehrenamtlichen und ein Büro in Bremerhaven. Aber vor allem, dass noch mehr Rentnerinnen und Rentner über ihren Schatten springen und Unterstützung annehmen. Die Hanel Senioren Stiftung hat ein offenes Ohr für sie. Möchtest du helfen oder suchst du Hilfe? Dann informiere dich hier:
www.senioren-stiftung.de

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