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Pflegestützpunkt in Bremerhaven hat Tipps für Senioren

Jeder Mensch braucht zwischenmenschliche Nähe und Gemeinschaft. Soziale Beziehungen entstehen dabei vor allem innerhalb von Familien oder am Arbeitsplatz. Das sind sogenannte erste und zweite Orte für gesellschaftliche Teilhabe. Älteren Menschen fehlen oft dritte Orte im öffentlichen Raum, wo sie mit anderen Menschen niedrigschwellig in Kontakt kommen und Freizeit verbringen können. Dies sind wichtige Anlaufstellen für soziales Miteinander und die Erhaltung der Gesundheit. Denn soziale Isolation kann Pflegebedürftigkeit und Demenz fördern.

Tipps und Adressen auf Nachfrage

Das rapide Altern unserer Gesellschaft sorgt auch in Bremerhaven dafür, dass langfristig mehr dieser besonderen Orte benötigt werden. Der Pflegestützpunkt ist ein Kooperationspartner von vielen solcher schon bestehenden Einrichtungen und kann Auskunft über die Nutzung geben. So sind zum Beispiel die Seniorentreffpunkte der Stadt mit ihren vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten sehr beliebt.

Mehr Informationen unter bremen-pflegestuetzpunkt.de

Lachen hält gesund: Im Diakonischen Werk Cuxhaven e.V. zählt Teamwork

Die Arbeit in einer Pflegeeinrichtung ist sinnstiftend – kann aber auch an den Kräften zehren. Körperlich und mental. Umso wichtiger ist es, dass das Personal gern zur Arbeit kommt und Wertschätzung erfährt. „Das Allerwichtigste ist, dass unsere Mitarbeitenden Spaß haben. Untereinander und mit den Bewohnern“, findet Björn Müller, Heimleiter im Diakonischen Werk in Cuxhaven e.V.

Alle arbeiten Hand in Hand

Dabei hängt ein gut funktionierender Betrieb nicht nur vom Pflegepersonal ab. Auch Haus- und Küchenhilfen, Hauswirtschaftsmitarbeiterinnen, Betreuungskräfte, Verwaltungsfachangestellte und Haustechniker tragen dazu bei, dass sich Heimbewohner gut aufgehoben fühlen. „Unsere Mitarbeitenden erledigen ihre Aufgaben höchst professionell und schaffen es immer wieder, sich gegenseitig zu motivieren und zu unterstützen“, so Björn Müller. In so einem fröhlichen Umfeld genießt man jeden Tag – egal, in welchem Alter.

Mehr Sicherheit dank Hausnotruf

Wer gesundheitlich eingeschränkt ist, möchte trotzdem so viel Freiheit wie möglich genießen, egal in welchem Alter. Sicherheit spielt dabei eine wesentliche Rolle. Ein Hausnotruf ist deshalb eine optimale Anschaffung für Menschen, die keine 24-Stunden-Betreuung zu Hause haben oder allein leben. Hier erfährst du mehr darüber.

Wie funktioniert der Hausnotruf?

In der Regel besteht der Hausnotruf aus einer einfachen Anlage, die mit dem häuslichen Telefonnetz verbunden wird. Es gibt nur wenige Tasten, die je nach Anbieter farblich oder mit Symbolen gekennzeichnet sind. Die Tasten sind groß, sodass sie im Notfall leicht bedienbar sind – auch wenn die Brille beispielsweise gerade nicht griffbereit ist oder der Körper vor Aufregung zittert. Zusätzlich gibt es eine mobile Einheit mit Funksender als Armband oder Halskette. So ist der Alarmknopf immer griffbereit am Körper, selbst unter der Dusche.

Hilfe ist schnell unterwegs

Ein Knopfdruck und die Verbindung zur Notrufzentrale wird aufgebaut. Dort sieht der Mitarbeiter sofort, wer den Notruf abgesetzt hat. Denn Name, Adresse und Eckdaten zum Gesundheitszustand des Anrufers sind im System hinterlegt. So sind gar nicht viele Worte nötig, um schnellstmöglich Hilfe herbeizuholen. „Ich bin gestürzt, mein Bein tut weh“ oder „Ich habe starke Schmerzen in der Brust“ reichen schon als Aussage, damit die Person am anderen Ende der Leitung die Lage einschätzen kann und die Kollegen mit den wichtigsten Infos auf den Weg schickt. Außerdem sind die Mitarbeiter am Telefon bestens geschult, damit sie seelischen Beistand leisten können, bis die Sanitäter eintreffen.

Expertentipp:

» Eine Hausnotrufanlage ist eine optimale Ergänzung zu einem mobilen Pflegedienst. Das entlastet auch Angehörige. «

Carola Buschmann, Buschmann’s Pflege und Wohnen

Vorab Zweitschlüssel hinterlegen

Selbstverständlich ist es erforderlich, dass die Einsatzkräfte die Tür zum Anrufer öffnen können – ohne sie aufbrechen zu müssen. Ein Zweitschlüssel kann deshalb im Tresor des Hausnotruf-Anbieters hinterlegt werden. Alternativ sind Nachbarn oder Angehörige in der Nähe als Notfallkontakt registriert und können die Tür im Ernstfall aufschließen. So bleibt die Tür verschont.

Was kostet ein Hausnotruf?

Die monatliche Gebühr hängt vom Leistungsumfang ab. Das Hinterlegen eines Zweitschlüssels bei der Notrufzentrale kostet beispielsweise mehr. Auch haben einige Anlagen eine automatisierte Tagestaste: Wird die Taste nicht wenigstens einmal innerhalb von 24 Stunden gedrückt, löst auch das einen Notruf aus. Der Kunde könnte beispielsweise im Koma liegen. Im Schnitt kostet ein Hausnotruf mit Basisfunktion etwa 25 Euro monatlich. Mit Zusatzleistungen verdoppelt sich der Preis ungefähr. Gut zu wissen: Schon ab Pflegegrad 1 übernimmt die Pflegekasse einen Teil der Kosten für den Hausnotruf.

Für wen ist der Hausnotruf geeignet?

  • Senioren, die allein zu Hause leben
  • Menschen mit Behinderung
  • Menschen mit chronischer Erkrankung (z. B. Epilepsie, Asthma)
  • Frisch aus dem Krankenhaus entlassene Patienten
  • Alleinstehende Personen

Doppelt sicher: Hausnotruf kann Langfinger verjagen

Der Hausnotruf leistet nicht nur bei einem gesundheitlichen Notfall gute Dienste. Auch bei einem Betrugsversuch an der Haustür oder einem versuchten Einbruch kann über den Notfallknopf Hilfe angefordert werden. Und das rund um die Uhr. Zudem werden Kriminelle durch die laute Stimme aus der Notrufzentrale meist abgeschreckt.


Plötzlich Pflegefall? Hier gibt es kostenlose Beratung

Wenn ein Pflegefall in der Familie auftritt, dann häufen sich die Fragen: Bekomme ich Unterstützung, wenn ich meinen Verwandten selbst pflege? Kann ich mir für die Pflege eine berufliche Auszeit nehmen, ohne meinen Job zu verlieren? Gibt es Zuschüsse, um eine Wohnung barrierefrei umbauen zu lassen? Der Pflegestützpunkt Bremerhaven berät Betroffene sehr individuell und umfassend, von der Kontaktvermittlung bis hin zur Antragstellung.

Hilfe auch für pflegende Angehörige

Neutral und kostenlos helfen speziell geschulte Fachkräfte dabei, sich zu orientieren und die richtige Auswahl an Angeboten zu treffen. Dabei berücksichtigen sie immer den persönlichen Bedarf und die Lebenssituation der pflegebedürftigen Person. Der Pflegestützpunkt sorgt aber auch dafür, dass pflegende Angehörige bei der Organisation, Betreuung, Versorgung und Pflege die nötige Unterstützung bekommen, die sie benötigen.

» Rund um das Thema Pflege ist der Pflegestützpunkt im Land Bremen die erste Anlaufstelle. «

Weitere Informationen und nützliche Links unter bremen-pflegestuetzpunkt.de

Ein Pflegegrad lohnt sich: Alle wichtigen Fragen vom Antrag bis zur Auszahlung

Ein plötzlicher Unfall, eine schwere Krankheit oder körperliche Einschränkungen im Alter können dazu führen, dass jemand Unterstützung im Alltag oder sogar stationäre Pflege benötigt. Das ist jedoch meist mit Kosten verbunden. Um diese durch die Pflegekasse zu decken, muss erst ein Pflegegrad für die Person beantragt und von der Kasse bewilligt werden. Hier erfährst du, welchen Nutzen ein Pflegegrad hat und wie die Antragstellung abläuft.

Was ist ein Pflegegrad?

Vor 2017 wurden Antragstellende in Pflegegrade statt in Pflegestufen unterteilt. Allerdings berücksichtigte dieses alte Modell die besonderen Bedürfnisse von Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz – zum Beispiel durch eine Demenzerkrankung – nicht ausreichend. Dies wurde mit der Einführung des Pflegestärkungsgesetz II (PSG II) und der Pflegegrade korrigiert. Insgesamt gibt es fünf Pflegegrade, in die Versicherte entsprechend ihres Hilfebedarfs eingeteilt werden. Je höher der Pflegegrad, desto mehr Pflegegeld und Pflegesachleistungen stehen dem Antragstellenden zu.

Wie sind die Pflegeleistungen gestaffelt?

Mit Pflegegrad 1 gibt es noch keinen Anspruch auf Pflegegeld oder Sachleistungen, aber immerhin einen Entlastungsbetrag von 125 Euro monatlich. Davon kann zum Beispiel eine Alltagshilfe entlohnt werden, die Einkäufe erledigt oder die Wohnung regelmäßig putzt. Diesen Entlastungsbetrag gibt es für jeden Pflegegrad. Die Geldbeträge für die Pflegegrade 2 bis 5 wurden Anfang 2022 angehoben und zum 1. Januar 2024 ein weiteres Mal. Antragstellende mit bewilligtem Pflegegrad haben die Wahl zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistungen.

Was ist der Unterschied zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistungen?

Welche Leistungsgelder ausgezahlt werden, hängt hauptsächlich davon ab, von wem eine Person gepflegt wird. Bei einer Betreuung durch Familienangehörige zu Hause hat der Krankenversicherte Anrecht auf ein monatliches Pflegegeld. Dies kann er beispielsweise für selbst beschaffte Pflegehilfen einsetzen oder an genau die Familienmitglieder weitergeben, die sich um ihn kümmern. Dadurch erhalten pflegende Angehörige, die aufgrund der vorliegenden Situation beispielsweise nur in Teilzeit arbeiten, einen finanziellen Ausgleich. Kommt ein ambulanter Pflegedienst regelmäßig ins Haus, dann werden dafür Pflegesachleistungen eingesetzt. Diese fallen deutlich höher aus als das Pflegegeld, da ein Dienstleister sein Personal für die geleistete Arbeitszeit mit allen Rechten, Pflichten und Lohnnebenkosten als Arbeitgeber beschäftigt.

Zweigleisige Lösung: die Kombinationsleistung

Auch eine anteilige Kombination aus Pflegesachleistungen und Pflegegeld ist möglich. Das entlastet zum Beispiel Angehörige, die nicht rund um die Uhr für ein pflegebedürftiges Kind da sein können. Ein Leistungsnachweis dokumentiert alle getätigten Dienste des beauftragten Pflegedienstes im Auftrag des Klienten. Das sorgt für Transparenz bei allen Beteiligten. Die Abrechnung erfolgt in der Regel direkt zwischen dem Pflegedienst und der Pflege- oder Krankenkasse. So können Hilfsbedürftige und betreuende Angehörige die Leistungen bestmöglich ausschöpfen und haben trotzdem wenig Verwaltungsaufwand.

Wie beantrage ich einen Pflegegrad?

Als Antrag reicht ein formloses Schreiben an die Pflegekasse, die bei der Krankenkasse des Versicherten angesiedelt ist. Antragsformulare bieten viele Kassen auch auf ihrer Website an. Im nächsten Schritt beauftragt die Kasse einen unabhängigen Gutachter des Medizinischen Dienstes. Dieser vereinbart einen Termin zum Hausbesuch. Im Gespräch wird dann anhand eines Fragenkatalogs ermittelt, wie selbstständig der Antragstellende seinen Alltag bestreiten kann.

Gut vorbereitet für den Medizinischen Dienst

Vor allem ältere Menschen sträuben sich häufig davor, Hilfe von außen anzunehmen und einen Pflegegrad zu beantragen – obwohl das Leben dadurch einfacher werden könnte. Auch für pflegende Angehörige. Aber vielen Senioren fällt es sehr schwer, sich mit den wachsenden körperlichen und geistigen Einschränkungen abzufinden und sich Fremden anzuvertrauen. Hier heißt es geduldig sein und Argumente im ruhigen Ton vorbringen. Das Familienmitglied soll nicht das Gefühl haben, das Entscheidungen über seinen Kopf hinweg gefällt werden. In jedem Fall muss der Pflegebedürftige kooperieren, damit der Medizinische Dienst einen Pflegegrad feststellen kann. Wer so tut, als würde er seinen Haushalt mit links erledigen, dem wird nur schwer Unterstützung bewilligt werden. Aber auch Übertreibung kann sich negativ aufs Gutachten auswirken: Einen „Schauspieler“ entlarvt ein Gutachter schnell!